Symbolbild für Melancholie — erstellt mit einer KI (Playground)

Melancholie

Über ein Gefühl, das tiefe Traurigkeit ist.

Wir sitzen im Auto und ziehen an unseren Zigaretten. Es ist kurz vor fünf Uhr am frühen Sonntagmorgen. Er schaut mich an und kann nicht glauben, dass ich schon wieder in dieser Situation stecke. Er sagt es dann frei heraus: „Bruder, du musst losgehen, Blumen und einen Ring kaufen, zu ihr hinfahren und einen Antrag machen.“

Ich winke ab. „Aber warum???!!!“, ertönt es dann wieder fragend. Ich versuche es ihm zu erklären, aber er versteht nicht. Ich erinnere ihn dann daran, was ich beim letzten Mal alles falsch gemacht habe und wieso es gescheitert ist. „Bruder, Frauen wollen erobert werden!“, sagt er dann.

„Nein. Frauen wollen respektiert werden. Sie wollen, dass man ihnen zuhört und versteht, wenn sie etwas nicht wollen. Sie will nicht von mir kontaktiert werden, ich respektiere das. Das ist alles und ich werde mich dran halten. In ein paar Jahren bin ich darüber hinweg“, ist schließlich meine Antwort auf das ganze Drängen.


Beim Morgengebet in der Moschee rezitiert dieser junge Spund so gut, dass es ein Genuss ist, solange am frühen Morgen zu stehen. Als es dann jedoch in die Niederwerfung geht, spricht der Mund die bekannten Lobpreisungen Allahs (swt), während das Herz anfängt, seine eigenen Gebete zu sprechen.

In der hanafitischen Tradition ist es üblich in der Niederwerfung beim Gebet, die schönsten und besten Lobpreisungen für Allah (swt) aufzusagen und zu beten. Ich habe mich an diesem Morgen vom Ramadanfest nicht unter Kontrolle und bete darum, dass das Herz einer Person erweicht und sie an mich denkt. Entweder ich bin verflucht oder gesegnet.


„Langsam hast du deine Dinge geordnet. Vielleicht wird es Zeit, dass du dich nach einer Partnerin umsiehst“, sagt er, während er die türkischen Kanäle durchgeht. „Meine erste Wahl hast du abgelehnt. Ich habe keine andere“, sage ich und lächle. Er antwortet: „Das hätte vermutlich nicht geklappt.“ Ich schaue dann auf den jungen Mann neben mir und sage: „Dann werde ich nicht noch einmal heiraten. Die jungen Menschen sind ohnehin erst einmal dran.“

Sofort wird mein Hinweis abgelehnt. Es sei nicht die richtige Zeit, um nach einer Partnerin zu suchen. Ich schaue dem jungen Mann in die Augen und sage das, was man mir hätte sagen sollen: „Egal, wie du darüber denkst: Solltest du eines Tages in Liebe verfallen, dann heirate. Alles andere ist schwierig.“ Innerlich muss ich schmunzeln. Längst ist das Kind in den Brunnen gefallen. Der junge Mann weiß das selbst.

Akif Şahin

Akif Şahin aus Hamburg. Arbeite als SEO-Manager für eine der größten Bildungs-Gruppen in Europa. Als Muslim interessiert mich die Geschichte und Kultur des vorderen Orients. Auf diesem Blog gibt es Einsichten, Aussichten und Islamisches.

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