Inhalt dieses Beitrags
Der Islam ist im 7. Jahrhundert nach christlicher Zeitrechnung auf der Arabischen Halbinsel entstanden. Nach eigenem Verständnis ist die Religion des Islam jedoch keine neue Religion, sondern die erste und schon immer verbreitete Botschaft über die Einheit und Einigkeit Allahs (swt). Der Prophet Muhammad (saw) gilt als letzter Gesandter Gottes, durch den die endgültige Offenbarung, der Koran, an die gesamte Menschheit übermittelt wurde.
Muhammad (saw) wurde im Jahr 570 in Mekka als Halbwaise geboren und wurde im Alter von 40 Jahren zum Propheten (saw) des Islam. Er erhielt seine erste Offenbarung von Allah (swt) durch den Erzengel Gabriel (as). Die Botschaft des Koran ist universell und bietet Muslim:innen Halt und ist Maßstab für ein gottesfürchtiges und moralisches Leben. Daneben ist das Leben des Propheten (saw) und seine Handlungen als “Sunnah” die zweite und wichtigste Quelle für Muslim:innen.
Der monotheistische Glaube breitete sich zügig aus und führte zur Gründung einer religiösen und politischen Gemeinschaft in Medina. Nach dem Tod des Propheten (saw) im Jahr 632 setzten seine Nachfolger, die vier rechtgeleiteten Kalifen (ra), die Ausbreitung des Islam fort. Nach ihnen haben Dynastien und Sultanate, sowie Königreiche und in der Moderne neuere Staatsformen die Ausbreitung der religiösen Lehren gefördert.
Religiöse Praxis – Die fünf Säulen des Islam
Die grundlegenden Handlungen und Praktiken des Alltags von Muslim:innen werden durch die fünf Säulen des Islam gebildet. Diese sollten von allen Muslim:innen befolgt werden und lauten:
- Schahada (Glaubensbekenntnis): Die Schahada ist das zentrale Glaubensbekenntnis des Islam und lautet übersetzt: “Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt und ich bezeuge, dass Muhammad sein Gesandter und Prophet ist.”
- Gebet: Muslim:innen sind dazu verpflichtet, fünfmal am Tag die Ritualgebete zu verrichten. Diese Gebete finden zu unterschiedlichen Zeiten von frühmorgens bis spätnachts statt. Das rituelle Gebet soll sowohl die Bindung zu Allah (swt) stärken als auch die Gläubigen an ihre Pflichten als Muslim:innen erinnern.
- Zakat: Die Zakat ist eine Form der Wohltätigkeit und zugleich eine soziale Verpflichtung für Muslim:innen. Muslim:innen spenden mindestens 2,5 % ihres Vermögens, um damit zuvorderst Bedürftige im eigenen Umfeld zu unterstützen und soziale Ungleichheit zu verringern.
- Fasten: Für alle Muslim:innen, die dazu körperlich und geistig in der Lage sind, ist das Fasten im Monat Ramadan eine religiöse Pflicht. In dieser Zeit fasten Muslim:innen von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang. Fasten fördert Selbstdisziplin, Mitgefühl und dient ebenfalls als gottesdienstliche Handlung der spirituellen Reinigung.
- Hadsch: Muslim:innen, die sowohl körperlich als auch geistig und finanziell in der Lage sind, ist der Hadsch eine religiöse Pflicht. Die große Pilgerfahrt ist an diverse Bedingungen und rituelle Handlungen vor Ort in Mekka, Mina und Arafat geknüpft. Der Hadsch findet einmal jährlich statt und ist ein spiritueller Höhepunkt im Leben von Muslim:innen.
Koran und Hadithe
Der Koran ist das heilige Buch der Muslim:innen und wird als die wörtliche Offenbarung Allahs (swt) an den Propheten (saw) und die gesamte Menschheit angesehen. Er besteht aus 114 Suren (Kapitel). Der Koran behandelt Themen wie Glauben, Moral, persönliche Führung und Recht. Muslim:innen betrachten den Koran als endgültige, abgeschlossene und unverfälschte Botschaft Allahs (swt).
Neben dem Koran spielen die Hadithe, die Überlieferungen und Aussprüche und Handlungen des Propheten Muhammad (saw), eine zentrale Rolle. Sie ergänzen den Koran und bieten praktische Beispiele für die Umsetzung islamischer Lehren im täglichen Leben.
Iman – Islamische Glaubenssätze
Die Kernüberzeugungen des Islam beruhen auf sechs Glaubenssätzen:
- Glaube an Allah: Muslim:innen glauben an den einen, allmächtigen Gott, der ewig und unveränderlich ist.
- Glaube an Engel: Muslim:innen glauben an die Existenz von Engeln. Diese sind von Allah (swt) erschaffene Wesen, die SEINE Befehle ausführen und keinen eigenen freien Willen haben.
- Glaube an die Schriften und Bücher: Muslim:innen glauben neben dem Koran auch an die Überlieferung der Psalmen, der Tora, des Evangeliums und weitere Schriften und Offenbarungen. Allerdings nur in ihrer ursprünglichen und unverfälschten Form.
- Glaube an die Propheten: Muhammad ist der letzte in einer langen Reihe von Propheten, die Allahs Botschaft verkündet haben. Unter den Propheten des Islam werden im islamischen Kontext auch Abraham, Moses und Jesus verortet.
- Glaube an den jüngsten Tag: Muslim:innen glauben an den Tag des Gerichts, an dem alle Menschen aus dem Tod wiedererweckt und für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
- Glaube an die Vorherbestimmung: Alles, was geschieht und geschehen wird, ist von Allah, vorherbestimmt. Musim:innen akzeptieren den Willen Allahs in allen Lebenslagen.
Was ist Islam? – Eine Einführung