Heute stieß ich bei meiner Lektüre am Abend auf einen Abschnitt über eine Geschichte von einem Mann, der eine Frau ermordet hat. Er tat dies aus Eifersucht und erkundigte sich nun bei Ibn Abbas (ra), ob es eine Möglichkeit für ihn gäbe, Vergebung zu erlangen. Ibn Abbas (ra) erkundigte sich bei dem Mann, ob seine Mutter noch lebe. Der Mann verneinte. Ibn Abbas (ra) riet ihm: „Bereue bei Allah, dem Allmächtigen, und versuche, dich so weit wie möglich Ihm zu nähern.“
Der Mann hatte ein fürchterliches Verbrechen begangen und er wurde bereits für seine Tat auf der Welt zur Rechenschaft gezogen. Doch den Mann hegte der Wunsch nach Vergebung. Ibn Abbas (ra) konnte ihm keinen echten Trost geben, außer der Aufforderung, mehr Gutes zu tun. Ata‘ ibn Yasar (ra), der Zeuge dieser Zusammenkunft gewesen ist, fragte Ibn Abbas (ra) schließlich, warum dieser sich nach der Mutter des Mannes erkundigt habe. Ibn Abbas (ra) antwortete darauf:
„Ich kenne keine bessere Tat, die Allah, dem Erhabenen und Majestätischen, näher ist, als die eigene Mutter zu ehren.“
al-adab al-mufrad 4; Buch 1, Hadith 4
Bei dieser Geschichte fiel mir ein Bruder ein, der in diesen Tagen zu seiner Mutter gereist ist, weil diese medizinische Betreuung erhält und dabei Unterstützung braucht. Dem Bruder fällt es nicht schwer darüber zu erzählen, aber in diesen Zeiten ist so etwas leider seltener geworden. Dabei erinnern wir uns nur häufig selten genug an unsere Eltern und vor allem unsere Mütter, die uns von klein auf großgezogen und unseren Charakter geprägt haben.
Paradies liegt unter den Füßen der Mütter
Wer seine Mutter ehrt, der tut eine große und wichtige Tat. Wer seine Mutter unterstützt, wo sie Hilfe braucht und angewiesen ist auf die Hilfe, tut eine besonders gute Tat. Und vielleicht bringt uns das noch näher an Allah (swt), weil die guten Taten die schlechten Taten löschen. Und vielleicht hilft uns die obige Geschichte über Reue auch besser zu verstehen, was wir häufig nur in Kurzform hören: „Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter.„
Das ist bedauerlicherweise eine verkürzte und den Wortlaut der eigentlichen Überlieferung verändernde Form der Überlieferung. Denn der gesamte Hadith (der als sahih eingestuft wird) lautet folgendermaßen:
Es wurde von Mu’awiyah bin Jahimah As-Sulami (ra) überliefert, dass Jahimah (ra) zum Propheten (ﷺ) kam und sagte:
„O Gesandter Allahs! Ich möchte ausziehen und kämpfen (im Dschihad), und ich bin gekommen, um dich um Rat zu fragen.“ Er sagte: „Hast du eine Mutter?“ Er sagte: „Ja.“ Er sagte: „Dann bleibe bei ihr, denn das Paradies liegt unter ihren Füßen.“
Sunan an-Nasa’i 3104; Buch 25, Hadith 20
Die Aufforderung bei der Mutter zu bleiben und nicht in den bewaffneten Kampf zu ziehen stammt vom Propheten (saw). Vielleicht ist in den Überlieferungen mehr Weisheit drin, als uns häufig weiß gemacht wird und bewusst ist. Familie ist wichtig. Die Mutter zu ehren und bei ihr zu bleiben, ist besonders wichtig. Schätzen wir die Dinge, die wir haben und zögern wir nicht, Allah (swt) näher zu sein.
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag! Du erinnerst eindrücklich daran, wie wichtig es ist, unsere Mütter zu ehren und dass dieser Dienst eine der besten Taten ist, um Allah (swt) näherzukommen. Die Geschichte von Ibn Abbas (ra) zeigt, dass die Liebe und Fürsorge für die Mutter einen besonderen Platz in unserer Religion haben. Es ist schön, dass du auch die Weisheit hinter dem Hadith betonst, der uns lehrt, wie wertvoll es ist, bei der Mutter zu bleiben. Möge Allah (swt) uns die Kraft geben, diese wichtige Aufgabe stets im Herzen zu tragen.